Die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) ist genauso vielfältig wie die Symptome, die mit der Erkrankung einhergehen. Sie besteht aus verschiedenen Elementen, die individuell auf die Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt werden. Es ist entscheidend, dass die Therapie so früh wie möglich begonnen wird, um die MS effektiv zu kontrollieren und das Risiko von dauerhaften Beeinträchtigungen zu minimieren.1
Die Therapie der MS setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen, die miteinander kombiniert und individuell auf jede Patientin und jeden Patienten abgestimmt werden. Die Gewichtung der einzelnen Behandlungsmethoden variiert je nach Verlauf der MS, dem Stadium der Krankheit, den vorherrschenden Symptomen und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person.1
Schubbehandlung:
Die Behandlung von Schüben bei MS zielt darauf ab, die entzündlichen Prozesse im zentralen Nervensystem während eines akuten Schubs zu reduzieren und somit die damit verbundenen Symptome zu lindern. Dies wird in der Regel durch den kurzfristigen Einsatz von Glukokortikoiden erreicht. In einigen seltenen Fällen kann auch eine Blutwäsche bei den Betroffenen durchgeführt werden.2,3
Verlaufsmodifizierende Therapie:
Die verlaufsmodifizierende Therapie wird zur langfristigen Behandlung der MS eingesetzt, um die entzündliche Krankheitsaktivität zu verringern und somit die Schwere und Häufigkeit von Schüben zu reduzieren. Ihr Ziel ist es, positiv den Krankheitsverlauf zu beeinflussen und das Fortschreiten von Beeinträchtigungen zu verlangsamen. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die für die Langzeitbehandlung der MS verwendet werden können.2,3
Symptomatische Behandlung:
Bei bereits bestehenden Beeinträchtigungen aufgrund der MS werden symptomatische Therapiemaßnahmen eingesetzt, die speziell auf die individuellen Symptome zugeschnitten sind. Diese Therapieoptionen sind vielfältig und umfassen sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze. Aufgrund ihrer Interdisziplinarität spielt die Rehabilitation eine zunehmend wichtige Rolle in der symptomatischen Behandlung der Multiplen Sklerose.2,3
Evaluierung des Behandlungserfolgs:
Um die Wirksamkeit der verschriebenen Therapie zu beurteilen, werden regelmäßige Verlaufskontrollen empfohlen. Diese umfassen körperliche Untersuchungen sowie die Beurteilung von entzündlichen Herden mithilfe bildgebender Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT). Dieses Verfahren ermöglicht eine Überwachung der Krankheitsentwicklung über die Jahre hinweg und hilft dabei, rechtzeitig Anzeichen von Krankheitsaktivität zu erkennen. Wenn körperliche oder MRT-Indikatoren auf eine entzündliche Aktivität hinweisen, sollte eine rechtzeitige Anpassung der Therapie in Betracht gezogen werden, um eine Schädigung der Nervenzellen zu minimieren.2
Die weiterführenden Informationen beinhalten Inhalte, die dem Arzneimittelgesetz (AMG) unterliegen.Dies macht eine Anmeldung für Ausübende von Gesundheitsberufen notwendig.
Referenzen
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft. Behandlung der Multiplen Sklerose. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/ms-behandeln, zuletzt aufgerufen am 22.07.2024,
- Baumhackl U, Berger Th, Enzinger Ch: ÖMSB. Österreichische Multiple Sklerose Bibliothek: Evidenzbasierte Informationen zu allen Aspekten der MS für Betroffene sowie Ärzte und Ärztinnen und Angehörige medizinischer Gesundheitsberufe. 4. Auflage. Facultas Verlags- und Buchhandels AG; 2020, https://www.oegn.at/wp-content/uploads/2020/05/OEMSB_2020.pdf, zuletzt abgerufen am 22.07.2024.
- Hemmer B. et al., Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen, S2k-Leitlinie, 2023, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien, zuletzt abgerufen am 22.07.2024.